Herren 1: ASV 1861 Wilhelmsdorf [6:4] TSV 1860 Ansbach III

ASV schraubt sich an die Tabellenspitze!

Im Spitzenspiel der Bezirksoberliga, Mittelfranken Süd, konnte sich der ASV Wilhelmsdorf am Freitag gegen die Dritte vom TSV Ansbach durchsetzen. Aber der Reihe nach.

Nach dem Überraschungssieg am Montag in Weiherhof standen sich ASV und TSV am Freitag, zumindest aus Wilhelmsdorfer Sicht unerwartet, im Spiel Erster gegen Zweiten gegenüber. Beide Mannschaften traten in ihrer praktischen Bestaufstellung und hochmotiviert an.

Ein taktisches Schmankerl entwickelte sich im 1er Doppel zwischen Steger/Blaufelder und Fröger/Drechsler. Dem doppelt lang benoppten Heim-Duo stellten die Gäste eine doppelte kurz-Benoppung entgegen. Satz 1 war gefühlt vorbei, ehe sich die TSV Akteure auf das Stör- und Abwehrspiel einstellen konnten. In den vier weiteren, sehr ausgeglichenen, Sätzen kamen die beiden Uwes erst wieder auf die Siegerstraße, als sie das Spiel selbst offensiver gestalteten. Zeitgleich wurde das zweier Doppel fast über die komplette Distanz von den harten und platzierten Angriffsbällen von Reindler geprägt, dem sich die ASVler schlussendlich nicht erwehren konnten. Folgerichtig stand ein 1-1 aus den Doppeln auf der Zähltafel.

Das Match Steger – Reindler entwickelte sich zu einer nervlichen Zerreisprobe für beide Seiten. Abwechselnd vermochten beide Spieler dem Geschehen ihren Stempel aufzudrücken und Reindler startete gut in den Entscheidungssatz, erspielte sich gar mehrere Matchbälle. Ihm gegenüber stand allerdings ein extrem gut aufgelegter Steger, der selbst schwierigste Bälle ein ums andere Mal zu retournieren vermochte und sich dadurch in der Verlängerung zum lautstark bejubelten Sieger krönte. Weniger emotional lief es am Nebentisch. Lechner und Weger boten ein gutes Match auf, Weger allerdings zeigte häufiger ein größeres Repertoire an Varianten und stellte auf 2-2. Im Kurznoppenduell zwischen Anselstetter und Drechsler entwickelte sich von Beginn an ein offener Schlagabtausch, häufig mit dem besseren Ende für den Akteur, der seine Vorhand häufiger zum Einsatz brachte. Der im Einzel noch sieglose Anselstetter erarbeitete sich im Entscheidungssatz 3 Matchbälle, musste aber den Ausgleich hinnehmen, und hatte sogar Matchball gegen sich. Trotz steigender Aufregung blieb Flo offensiv, hoffte nicht auf gegnerische Fehler und verdiente sich so seinen ersten Saisonsieg gegen einen starken Peter Drechsler. Frieder Gröger überzeugte gegen Blaufelder mit gekonnten Schnittwechseln. Er brachte den ASV Kapitän ein ums andere Mal mit geschickten Schlägerdrehungen zur Verzweiflung und strauchelte nur in Satz 2. Die logische Konsequenz war der Punkt zum 3-3.

Crunchtime also in der zweiten Einzelrunde in der Wilhelmsdorfer Hugenottenhalle!

Steger führte in den Sätzen 1 und 2 jeweils durchgehend mit 2 bis 3 Punkten, doch Weger konnte mit seiner sicheren und unaufgeregten Spielweise jedes Mal die Verlängerung erzwingen. Beide Male mit dem besseren Ende für Steger, was den Grundstein für den 3-1 Erfolg ebnete. Lechner sah sich einem Lukas Reindler gegenüber, dem die emotionale Fünfsatzniederlage gegen Steger noch anzumerken war. Davon unbeeindruckt zeigte sich der Wilhelmsdorfer stark im tischnahen Block und konnte häufig spinlastige Topspins gewinnbringend platzieren. Der Punkt war dem ASV nach 8 gespielten Matches also bereits sicher. Anselstetter und Gröger zeigten ein für Kurznoppenspieler untypisches Spiel, das von sehr vielen hochkarätigen, weil langen und abwechslungsreichen, Ballwechseln geprägt war. Am Ende betrug der Unterschied nur 3 Ballwechsel, diese reichten Gröger allerdings zum 3-1 Erfolg. Der Druck lag nun einmal mehr auf dem Heimkäptn einerseits, den spielerisch und kämpferisch starken Heimauftritt seiner Mannschaft zu veredeln und doch noch etwas Zählbares mitzunehmen auf Drechsler andererseits. Blaufelder kam besser ins Match und ging in Führung. In Satz zwei konnte er sich nach 3-9 Rückstand zwar noch auf 8-9 herankämpfen, dann fasste sich der TSV Akteur allerdings noch einmal ein Herz und stellte auf 1-1. In Satz 3 und 4 war die umlaufende Rückhand von Blaufelder jeweils das Zünglein an der Waage, was dem ASV den ersten Heimsieg der Saison sowie die Spitzenreiter Position einbrachte.

Eine, wenn nicht DIE, stärkste Leistung, die jemals in der Hugenottenhalle erbracht wurde, fand nach ca. 3 Stunden in einem denkbar knappen Spiel (400:404 Bälle, 22:20 Sätze) mit dem ASV ihren Sieger. Und das Wichtigste: Gemeinsam feierten beide Mannschaften im Anschluss den Sport bei Pizza, Bier und guter Musik.

Am kommenden Samstag gastiert der ASV um 14:30 Uhr bei den Heimstarken Treuchtlingern, ehe nach einer einwöchigen Pause der TTV Neustadt/Aisch zum Derby in die Hugenottenhalle kommt.

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